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Wahrnehmung
05.11.2025 • Dokument von Dreiklang erstellt
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Wie der Blick Form verändert
Was geschieht, wenn ich einen Stuhl, einen Menschen oder ein Tier nicht mehr linear – sondern multilinear wahrnehme? Eine präzise Unterscheidung zwischen Trennung und Resonanz.🔹 Lineare Wahrnehmung
→ gerichtet, einordnend, chronologisch
Wenn du in linearer Wahrnehmung schaust, passiert Folgendes:
- Du nimmst das Objekt getrennt von dir wahr
- Dein Blick folgt einer inneren Reihenfolge: Form – Funktion – Bedeutung
- Du benennst (z. B. Stuhl) → ordnest ein → bewertest → schließt ab
- Du schaust auf das Objekt, nicht durch
- Das Objekt existiert für dich in der Zeit: es war da, ist da, bleibt da
- Du nimmst meist nur die Vorderseite oder das Offensichtliche wahr
- Die Verbindung ist gerichtet: Du → Objekt
Beispiel: Du schaust auf einen Stuhl. Du erkennst Form, Farbe, Material, Funktion. Du bewertest: bequem, alt, modern. Der Blick bleibt im Bekannten.
🔹 Multilineare Wahrnehmung
→ raumzeitfrei, offen, gleichzeitig vielschichtig
Wenn du in multilinearer Wahrnehmung bist, verändert sich der Blick:
- Du stehst nicht mehr vor dem Objekt, sondern bist mit ihm im Feld
- Du nimmst mehrere Aspekte gleichzeitig wahr: Raum, Form, Energie, Zustand, Schwingung
- Du siehst nicht nur die Oberfläche, sondern spürst Tiefe, Geschichte, Bewegung
- Die Verbindung ist reziprok: Das Objekt blickt in dich zurück
- Du nimmst nicht nur mit den Augen wahr, sondern mit dem gesamten Feld
- Es gibt keine Richtung, sondern ein gleichzeitiges Erfassen
- Du erkennst nicht was es ist – sondern was es trägt
Beispiel: Du schaust auf denselben Stuhl. Du spürst plötzlich Stille, Präsenz, eine alte Erinnerung oder das Gewicht des Materials. Nicht nur der Stuhl – das Feld um ihn beginnt zu sprechen. Vielleicht vibriert er leicht in dir. Vielleicht bewegt sich dein Körper.
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In REM ist dieser Sprung zwischen REM + 2 (Ich bin da, und du bist es auch) und REM + 3 (Ich empfange) der Moment, in dem der Blick nicht mehr bewertet, sondern Frequenz empfängt.
Das bedeutet:
Du siehst dann nicht den Stuhl.
Du siehst die Spannung, die er hält.
Du siehst nicht den Menschen.
Du siehst die Bewegung, die ihn formt.
Das ist multilinear.
Das ist der Anfang der Feldwahrnehmung.